Seit 1995 gibt es den herausragenden "Gigamix" auf HR3, ein Jahr
später wurde auch Eins Live darauf aufmerksam. Seit einiger Zeit gibt
es neben den jährlich erscheinenden Giga-Mixen auch die monatlichen
Mixe auf HR3/HR XXL ("Digimix") sowie auf WDR Eins Live ("Partymix").
Hinter diesen Produktionen steht Oliver Momm, weitaus kein Unbekannter
in der Dance-Szene. Wir besuchten ihn und schauten einmal hinter die
Kulissen und fragten im Interview nach.
HousePool: Wer bist Du, was bist Du, etc... ? Stell´ Dich doch bitte
einmal kurz vor !
O. Momm: Oliver Momm, eigentlich Musikproduzent (Haupterwerb), Re-
mixer, Mixer diverser Nonstop-Dancemixes. Angefangen als DJ
(seit 1984 professionell), davor Jugenddiskos, Diskos in
Eisstadien etc...
HousePool: Machst Du jetzt eigentlich nur noch diese Dancemixes ? Du
hast ja früher auch immer Maxis herausgebracht und Dein
Name war häufig in der Presse zu lesen.
O. Momm: Ja, mit den Produktionen hat das in letzter Zeit ein wenig
nachgelassen, weil es inzwischen auch ein Zeitproblem ge-
worden ist, wenn man einmal im Monat so einen Dancemix
für die Radiostationen macht. Zudem kamen in den vergange-
nen Monaten diverse Aufträge. Für Talla 2 XLC habe ich den
"Suck Me Plasma Digimix" gemacht, für House Nation ein gan-
zes Mix-Album ("Dance-Mix Of The Year"), für Sash! einen
Hitmix der ersten 3 Hits und mache jetzt noch einen Remix
der neuen Single ("La Primavera") für ihn und bald dann
noch einen Hitmix für Sequential One.
Ich nehme mir aber schon seit Januar, seit der Gigamix
1997 fertig war, vor, wieder eine eigene Nummer zu machen,
aber bisher kam immer was anderes dazwischen. Ich hoffe
jetzt ab Anfang April wieder mehr Zeit für Eigenproduk-
tionen zu haben.
HousePool: Die letzte Platte, die ich von Dir gesehen habe, war
"Mandingo - A Rhythm Divine" ... und seitdem war es ein
wenig still geworden.
O. Momm: Naja, die "Mandingo" war auf der Warteliste, also kurz vor
Charts und lief in allen Clubs sehr gut. Dann siehst Du,
wie die Plattenfirma nicht aus dem Quark kommt, der Ver-
trieb ein wenig schläft und es deshalb nichts wird mit dem
Hit. Das ist dann alles etwas deprimierend. Aber naja, so-
lange man halbwegs was zu tun hat, geht es noch. Aber jetzt
muß unbedingt wieder was neues kommen.
HousePool: Du hast auch vor einiger Zeit mal Sampling-CDs gemacht !?
O. Momm: Ja, z.B. die ´Alpha Dance 1´ und ´Alpha Dance 2´. Die habe
ich damals mal gemacht, weil ich zuhause einen Riesenstapel
Sampling-CDs hatte, und überall war dasselbe drauf. Naja,
da dachte ich halt, jetzt mach ich mal selber eine, und die
lief auch eigentlich ganz gut. Dann hatte man mich gefragt,
ob ich noch eine machen will, das war dann die Alpha
Dance 2. Aber ich glaube, ich mache sowas nicht mehr. Ich
habe auch für eine andere Sampling-CD, die im gleichen Ver-
trieb war, Vocals aufgenommen und andere haben ihre Hits
damit gemacht und das ist ein wenig undankbar.
Mittlerweile ist es, finde ich, auch nicht mehr so interes-
sant, denn es gibt schon alles mögliche auf Sampling-CDs
für alle Musikrichtungen. Man sieht es alleine schon daran,
wie die Kataloge der Vertriebe solcher CDs innerhalb von 2
bis 3 Jahren angewachsen sind.
HousePool: Machst Du dann alle deine Sounds immer noch selbst ?
O. Momm: Ja, ja, schon. Weil ich muß ja nicht das machen, was andere
machen. Also für die Alpha Dance 2 habe ich 3 Monate jeden
Tag im Studio gearbeitet. Gut, ein paar Kollegen wie z.B.
Ramon Zenker haben mir auch ein paar Sounds gegeben, aber
den Löwenanteil mußte ich schon selber machen - ist auch
ziemlich streßig.
Die erste Sampling-CD ist auch nur entstanden, weil ich eh
ein riesiges Soundarchiv hatte. Und bei der zweiten mußte
ich dann wirklich alles von Grund auf neu machen und das
war halt eine Menge Arbeit.
HousePool: Wie ist es überhaubt dazu gekommen, daß Du jetzt diese
Giga- und Digimixes machst ?
O. Momm: Es fing eigentlich mit HR 3 an, seit Januar 1998 auf HR 3
und HR XXL, der neuen Jugendwelle des HR und da dort das
Abendprogramm zusammengelegt wurde, läuft es zwangsläufig
auf beiden. Das war 1995 so, ich wollte immer schon so
einen Jahresmix machen, jedes Jahr (seit ca. 1985) habe ich
mir das vorgenommen und immer kam irgendwas dazwischen. Und
im Dezember 1995 hatte ich gerade nichts besseres zu tun,
als mich 3 Wochen ins Studio zu setzen um so ein Ding mal
zu machen, und das hat dann jemand von HR 3 gehört und hat
das an den entsprechenden Musikredakteur des Abendprogramms
weitergegeben und die wollten das dann sofort senden. Und
aufgrund der guten Resonanz hat mir der HR angeboten, sowas
öfter zu machen. Und ich fand die Idee gut, wollte es dann
aber regelmäßig machen und seitdem läuft es halt monatlich.
Und bei Eins Live lief es ganz ähnlich. Ebenfalls durch
HR 3 kam ein Kontakt zu Piet Blank zustande und er kannte
wohl auch einige Produktionen von mir und dann hat es sich
so ergeben, daß die den 96er Gigamix gesendet haben. Das
war eine ziemliche Hauruck-Aktion, so daß da die
eigentlichen Leute, die die Programmgestaltung machen, gar
nicht wußten, was da an dem Abend lief. Die bekamen nur die
gute Resonanz mit und haben sich gewundert. Und 1997 lief
dann wieder der Gigamix auf Eins Live und dann kam auch von
denen das Angebot, regelmäßig einen Mix zu machen. Es hat
sich halt immer so ergeben, also ich habe nicht angerufen
und gefragt...
HousePool: Wie lange sitzt Du so an einem Mix ?
O. Momm: Also, an einem Monatsmix meist so zwischen 4 und 5 Tagen,
je nach Aufwand. Und an einem Jahresmix ("Gigamix") arbei-
te ich dann eben 3 Wochen im Studio, wobei es weniger Zeit
braucht, das eigentliche Mixing zu machen, sondern vielmehr
die Auswahl der Tracks, ob die zueinander passen, Tonart,
Beats, etc.. Es ist ein wenig Kleinarbeit, die relativ viel
Zeit in Anspruch nimmt.
HousePool: Und wie ich hörte, mixt Du rein digital !?
O. Momm: Ja, da lege ich schon wert drauf, weil Vinyl klingt nicht
so gut, obwohl das manchmal mit den CDs schon ein Nachteil
ist, weil die manchmal sehr spät kommen. Die DJs spielen
die Nummern schon seit 6 Wochen im Club und dann kriegst du
endlich mal die CD. Aber inzwischen ist es schon auch so,
daß die Produzenten manchmal ein DAT schicken oder ich
krieg´ irgendwelche selbstgebrannten CDs. Also geht es
manchmal auch ganz schnell, so hatte ich im Februar jetzt
die neue Future Breeze drin, die noch gar nicht bemustert
war. Oder die neue Sash!, die ich jedoch dann noch nicht
verwenden konnte, weil sie nicht paßte...
HousePool: Nach welchen Kriterien wählst Du denn die Titel aus, die in
deinem Mix vorkommen ?
O. Momm: Also zunächst ist das Hauptkriterium, daß der jeweilige Ti-
tel tanzbar sein muß. Klar, also ich steh´ nicht auf
DJ Bobo, Masterboy und Konsorten, das ist für mich auch
kein Dance mehr - muß ich sagen - das ist Pop.
Und dann kommt es halt drauf an, wie die einzelnen Stücke
zusammenpassen. Es hat halt wenig Sinn, wenn man sagt, das
ist der und der Knaller und der muß unbedingt rein, wenn es
einfach nicht zu den anderen Titeln paßt. So bleiben leider
auch einige Tracks auf der Strecke oder kommen erst 3 Mona-
te später in den Mix rein, wenn sie halt schon (fast) alt
sind. Es ist halt sehr wichtig, daß die Harmonie in so
einem Mix auch stimmt.
HousePool: Und diesen Mix gibt es nicht zu kaufen ? Warum nicht ?
O. Momm: Nein, die gibt es nicht zu kaufen. Es hat mehrere Gründe:
Wenn eine Plattenfirma sowas machen würde, wäre das ja eine
Kopplung und da alle Rechte (der einzelnen Tracks) bei ver-
schiedenen Firmen liegen, müßte diese eine Firma die Rechte
bei den anderen Firmen einholen. Das läuft dann aber oft so
bei normalen Kopplungen: Firma X ruft Firma Y an um die
Rechte an einem Titel für diese Kopplung zu bekommen, diese
Rechte werden auch vergeben, es wird jedoch Firma X zur Be-
dingung gemacht, einen oder weitere zusätzliche Titel von
Firma Y noch dazu zu nehmen. Halt kleine Dealereien, da
jede Firma nunmal bemüht ist, Geld zu verdienen. Das würde
dann bei dem Mix natürlich auch so laufen und somit müßte
man dann noch weitere Titel reinnehmen, die vermutlich
überhaupt nicht passen. Zweites Problem ist auch, daß die
meisten Sachen im Mix halt noch zu neu sind, die Platten-
firmen wollen erstmal selber Single-Einheiten verkaufen,
bevor die Titel für Kopplungen freigegeben werden. Oder
dann gibt es auch Künstler, die das nicht wollen, habe ich
auch schon gehört, beispielsweise Puff Daddy hat die "I´ll
Be Missing You" für ganze zwei Kopplungen in Deutschland
freigegeben und die Plattenfirma sollte natürlich die
besten raussuchen. Oder dann gibt es auch Künstler, die sa-
gen, daß sie mit dem und dem Künstler nicht zusammen auf
einer Kopplung sein wollen. Oder aber es wird seitens der
Firmen nicht gerne gesehen, wenn Titel auch nur geringfügig
verändert werden, was bei meinen Mixes zwangsläufig der
Fall ist, wenn z.B. ein Drumloop des einen Titels unter
einen anderen Titel gelegt wird.
HousePool: Und verdienst Du dann im Grunde gar nichts an den Mixen ?
O. Momm: Nee, ich werde schon dafür bezahlt...
HousePool: Also nicht nur eine reine Non-Profit-Geschichte ?! Sonst
lohnt sich ja auf Dauer vermutlich der ganze Aufwand auch
nicht, oder ?
O. Momm: Naja, letztendlich ist es ja ein Auftrag, und soweit geht
das Hobby nun auch nicht. Also beim 95er Gigamix war es
tatsächlich so, da konnte ich ja nicht wissen, ob es Geld
dafür gibt... Jetzt ist halt HR 3 bzw. Eins Live der Auf-
traggeber.
HousePool: Arbeitest Du noch als DJ oder ist das jetzt abgeschlossen ?
O. Momm: Nein, praktisch schon seit einigen Jahren nicht mehr,obwohl
es manchmal immer noch juckt. Ich bin irgendwann mal an den
Punkt gekommen, wo mich die ständigen Diskussionen (über
Musikauswahl oder dergleichen) mit den Chefs der Diskothe-
ken genervt haben. Anfang der 90er war es dann so, daß man
in vielen Diskos auch eine Jukebox hätte aufstellen können,
weil die DJs nur das spielten, was die Leute hören wollten.
Also ich will als DJ auf keinen Fall dem Publikum aufzwin-
gen, was ich spiele, aber wenn es dann losgeht, und ich muß
´Eine Insel mit zwei Bergen´ spielen, dann krieg´ ich das
Kotzen. Und zu der Zeit war auch die Clubszene noch nicht
so ausgebaut wie sie es jetzt ist, wenn ich jetzt die Zeit
zurückdrehen könnte, würde ich sicher heute noch auflegen.
Aber vielleicht ergibt es sich ja mal - muß ich mal sehen,
angeboten wurde es mir schon.
HousePool: Aber Du hast schon noch mit Vinyl aufgelegt, oder auch da
schon CDs ?
O. Momm: Jaja - Vinyl ist halt schon ein anderes Feeling, wenn Du
live mixt. Ich hab zwar auch vor ein paar Jahren mal einen
Denon Doppel-CD-Player gekauft, um mal zu sehen, wie das
ist CDs zu mixen, aber das Live-Mixing und das Mixen im
Studio sind ja sowieso zwei verschiedene Paar Schuhe. Und
live mit CDs zu mixen, ist nicht dasselbe.
Es fängt schon damit an, daß, wenn so ein Stück neu ist,
dann kennt es ja selbst der DJ noch nicht so gut, und auf
Vinyl kann man halt ziemlich gut sehen, wo der Break ist,
und auf CD sieht man es halt nicht. Ist eben ein anderes
Feeling. Obwohl ich auch die CD-Hasser nicht verstehen
kann, die dann schreien: ´Ihh, der mixt ja mit CDs !´. Das
ist ja dann schon eher albern. Jeder halt so, wie er meint,
daß er es gerne macht.
HousePool: Zurück zu Deinen Produktionen: wie würdest Du Deinen Sound
beschreiben ?
O. Momm: Das ist schwer. Ich weiß nichtmal, ob ich einen eigenen
Sound habe. Ist auch immer je nach Lust und Laune, hab ja
auch viele verschiedene Projekte. Grob gesagt, House. Aber
immer schon bei allen Produktionen mit einem gewissen Touch
Kommerzialität, ohne peinlich zu werden. Gut, das habe ich
natürlich früher auch schon gemacht (peinliche Sachen),
jeder wahrscheinlich, aber das brauch´ ich heute eigentlich
nicht mehr. Also einen Stil oder eine bestimmte Schublade
kann ich jetzt nicht aufziehen. Auf reinen puren Under-
ground hätte ich aber mit Sicherheit auch keinen Bock, so
Nummern, die in 3 oder 4 Stunden fertig sind, muß ich nicht
haben. Ich finde es schon schön, wenn ich auch ein paar
Einheiten verkaufe, gar nicht mal wegen dem finanziellen
Aspekt, sondern es ist eben genauso wie mit den Mixen, die
sprechen halt eine breite Masse an. Dasselbe versuche ich
eigentlich auch, wenn ich produziere. Gut es gibt natürlich
Leute, die hauen sich auf die Schulter, wenn sie 500 Vinyl-
Einheiten verkauft haben, machen dann die Flasche Sekt auf,
aber das sind dann auch Idealisten. Ich mache auch vieles
aus Idealismus - ich kann ja nun auch nicht behaupten, daß
man von allem, was man macht, gleich reich wird. Es gibt
aber nun Kollegen (Namen nenne ich jetzt nicht, die sind ja
auch nicht so wichtig), die sagen ganz bewußt: ´Ich will
Knete verdienen, und wenn sich das lohnt, wenn der Sound in
ist, dann mache ich das auch´. Oder machen ganz bewußt die-
se Fake-Produktionen, die auf Kopplungen dann erscheinen,
wenn die Firma die Rechte für das Original nicht kriegt,
dann wird halt schnell ein Cover gezimmert. Die machen
sowas und verdienen dann ganz gut Knete am Verkauf der
Kopplungen. Gut, wenn sie meinen, sollen sie machen, nur
für mich wär es nichts.
HousePool: Wie läuft ein normaler Oliver-Momm-Tag ab ?
O. Momm: Ganz unterschiedlich. Normalerweise stehe ich recht früh
auf, in letzter Zeit schlafe ich aber endlos. Es geht halt
vom Tag aus, man steht auf, fährt zur Post, schaut im Post-
fach nach, klinckt sich ins Internet ein, liest die EMails,
und irgendwann setzt man sich dann mal ins Studio. Aber es
ist wirklich ganz unterschiedlich, da gibt es keinen be-
stimmten Ablauf. Vor 4-5 Jahren war das sicherlich noch et-
was extremer, da habe ich halt wirklich 10-12 Stunden pro
Tag im Studio gesessen und nichts anderes gemacht.
Inzwischen bin ich da etwas relaxter.
HousePool: Du bist also nicht so der Typ der nachts Musik macht ?!
O. Momm: Das, muß ich sagen, konnte ich noch nie gut, weil ich bin
zwar auch ein Nachtmensch, aber so im Studio arbeite ich
dann schon lieber bei Tageslicht. Wenn ich dann, so wie
jetzt in den letzten Wochen, erst um 12 Uhr aufstehe, und
bin dann erst um 14 Uhr im Studio, dann kriege ich nichts
mehr gepeilt.
HousePool: Gehst Du selbst eigentlich in Clubs oder Diskos ?
O. Momm: Ja, ja, sicher ! So ab und an. Auch immer weniger. Ist auch
nicht so viel in der Gegend, ich muß schon ganz schön fah-
ren. Ich fahre dann meistens Richtung Ruhrgebiet, letztens
war ich im Glaspalast (Dinslaken).. Oder auch mal, wenn ich
in Frankfurt beim Hessischen Rundfunk bin, dann gehe ich
halt da mal weg.
HousePool: Mit wem würdest Du mal gerne zusammenarbeiten oder willst
Du überhaupt mit jemandem zusammenarbeiten !?
O. Momm: Puh ! Habe ich mir noch nie so genau Gedanken drüber ge-
macht. Meistens produziere ich alleine, es gibt so 2 bis 3
Sachen, die ich in den 10 Jahren nicht alleine gemacht
habe, aber ich muß leider auch sagen, daß ich damit immer
schlechte Erfahrungen gemacht habe - immer auf verschiedene
andere Weise: einmal bin ich halt vertragsmäßig abgezockt
worden, beim anderen Mal lief dann der Partner durch die
Gegend und sagt, eigentlich hätte er alles alleine gemacht
und so eine Scheiße brauche ich nicht. Ich habe nichts da-
gegen, mit jemandem zusammen zu arbeiten, nur hat es sich
bisher nur nie so richtig ergeben. Bei mir ist es viel-
leicht auch ein bißchen schwer, weil so das klassische Pro-
duzentenduo besteht ja aus einem DJ und einem, der das im
Studio umsetzt. Meist ist es einer, der sagt, wo es lang
geht, und der andere ist mehr die ausführende Kraft.
Und ich bin irgendwie eine Mischung aus beidem und dann ist
es schwer, jemanden zu finden, der sich mit mir auch ver-
nünftig ergänzt, denn irgendwie muß man sich ja gegenseitig
was geben können. Oder andersrum gesagt, wenn denn jemand
genauso denkt wie ich (selber DJ und ausführende Kraft ist),
warum soll er dann nicht auch allein arbeiten.
HousePool: Hast Du ein bestimmtes Ziel, was Du mit Deiner Musik errei-
chen willst ? Manche wollen z.B. immer mal einen Soundtrack
machen !
O. Momm: Ich möchte schonmal, daß ich mal ein Stück produziere, was
halt wirklich irgendwo (in der Geschichte der Musik) seinen
eigenen Platz findet und wo man noch nach Jahren sagt, das
war ein geiles Stück und natürlich möchte ich auch mal
einen Hit haben - klar, aber nicht wegen der Kohle, sondern
mehr wegen der Anerkennung. Filmmusik interessiert mich
eigentlich weniger. Oder was auch nicht schlecht wäre, wenn
das mit den Mixen doch mal möglich wäre, sie offiziell auf
CD zu verkaufen.
HousePool: Wenn Du releast, auf welchen Labels releast Du meist ?
O. Momm: Das ist unterschiedlich, da habe ich kein Stammlabel. Das
ergibt sich immer so... Bei den Mixen und Remixen kommen
meist die Label auf mich zu, das sind dann normale Aufträge.
Aber ich hatte es noch nicht, daß man an mich rantrat und
sagte, produzier´ das mal für mich. Ich mach´ das meistens
auf eigenes Risiko und dann eben sehen, was dabei rumkommt,
wer es veröffentlichen will, etc... Da bleibt dann auch
schonmal das eine oder andere Stück auf der Strecke, aber
das hat halt jeder.
HousePool: Was können wir denn in Zukunft von Dir erwarten außer Dei-
nen regelmäßigen Mixen ?
O. Momm: Wie gesagt, ich will jetzt erstmal, sobald es geht, wieder
selber produzieren und dann mal sehen, was dabei rumkommt.
HousePool: Welchen Wunsch hast Du für die Zukunft ?
O. Momm: Das ich nicht arbeitslos werde. Ansonsten habe ich keine
größeren Ziele vor Augen. Mal sehen was so kommt.
HousePool: Hast Du irgendwelche Vorbilder ? Sowohl als Produzent und
als Mixer !?
O. Momm: Also Vorbilder direkt kann ich nicht sagen, aber so im Mix-
bereich war damals Ben Liebrand sicherlich genial, der
macht heute übrigens 3D-Animationen und Videoclips... und
produktionsmäßig gibt es natürlich einige gute Produzenten,
z.B. Teddy Riley, obwohl der eigentlich einen ganz anderen
Sound macht, Babyface finde ich als Songwriter genial und
im Housebereich gibt es auch viele, könnte unendlich auf-
zählen, aber niemand wo ich jetzt sagen würde, wow oder an
dem ich mich selber orientieren würde... Früher als ich an-
fing, gab es sicherlich Leute, an denen ich mich orientier-
te aber man muß seinen eigenen Weg finden. Wenn man es
übertreibt und womöglich versucht auch noch so zu klingen,
wie "sein Vorbild", ist das ein Fehler, man sollte da schon
sein eigenes Ding machen.
HousePool: Was willst Du unseren Lesern noch sagen ? Hört meine Giga-
mixe oder kauft meine Platten oder so...
O. Momm: Hört bitte auf, die Fragen zu stellen, die längst beantwor-
tet sind in der Rubrik FAQ auf meiner Web-Site. Danke ! Das
würde ich mir wünschen...
HousePool: Vielen Dank für das Gespräch !
(cm)
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